Die Legende zur Entdeckung der Kaffeepflanze

Die Legende zur Entdeckung der Kaffeepflanze

Um der Entdeckung auf den Grund zu gehen, müssen wir uns auf eine Reise tief in die Vergangenheit machen: wir befinden uns jetzt im Jahr 850 nach Christus: die Zeit der Wikinger.

Äthiopien, 850 nach Christus 

Wir befinden uns in einer Region namens Kaffa, ein Gebiet, dass hauptsächlich aus Bergland mit einer Höhe von bis zu 3500 m geht. Hier herrscht ein mildes Klima und vor allem in den Bergregenwäldern ist die Vegetation sehr üppig und tropisch. Auch der Hirte Kaldi ist täglich in den Wäldern mit seinen Ziegen unterwegs. Die Ziegen des Hirten hatten meist ein ruhiges Gemüht und waren sehr friedvoll. An einem Morgen ging der Hirte Kaldi mit seinen Tieren zum Grasen auf die Berge, nach einigen Stunden bemerkte er ein erschreckendes Verhalten seiner sonst so ruhigen Ziegen. Denn nun grasten die Tiere nicht mehr friedvoll und ruhig wie sonst immer, sondern ganz im Gegenteil: sie sprangen aufgedreht herum und waren lebhafter als sonst. Kaldi fragte sich, woran das liegen konnte, und ging der Sache am nächsten Tag auf den Grund: er ging zur selben Stelle, wo am Vortag seine Ziegen geweidet haben und schaute sich die verschiedenen Gräser und Pflanzen die dort wachsten genau an. Auf einmal entdeckte er eine bestimmte Sorte Beeren, die er noch nie zuvor gesehen hatte: die Kaffeekirschen. 

Die Wirkung dieser Kaffeekirschen sprach sich schnell herum und auch die Mönche waren interessiert daran diese Kaffeekirschen auszuprobieren. Allerdings war der Geschmack dieser Kirschen viel zu bitter und ungenießbar, also warfen die Mönche die Kaffeekirschen ins Feuer. Plötzlich verbreitete sich ein schmackhafter Geruch in der Luft und die Mönche holten die gerösteten Bohnen aus dem Feuer, um diese zu betrachten. Der Duft weckte eine neue Neugier in ihnen und sie bereiteten mit den Bohnen einen Aufguss zu. Sie sahen die Kaffeekirschen als ein Geschenk Gottes, denn mit Hilfe der Bohnen konnten Sie nun während des Gebetes länger wach bleiben. Somit sind die Mönche bereits um 850 nach Christus per Zufall auf die richtige Zubereitung der Kaffeekirschen (Kaffeebohnen) gestoßen. Sie können sich die Zubereitung der „gerösteten“ Kaffeekirschen ähnlich wie das Kochen von Tee vorstellen.  

Auch wenn sich in der Umgebung von der Region Kaffa die Zubereitung der Kaffeebohnen rumsprach und verbreitete, gab es bis zum 14. Jahrhundert keine große Entwicklung oder Voranschreiten. Denn erst durch den damaligen Sklavenhandel wurde Kaffee in andere Länder transportiert, so auch nach Arabien, die den Kaffee mit voller Begeisterung als „Wein des Islams“ feierten. Denn gläubigen Moslems war es verboten Wein zu konsumieren, so sahen sie Kaffee, mit seiner anregenden Wirkung, als eine Art Alternative zum Wein. 

Von dort an verbreitete sich der Kaffee in alle möglichen Regionen im arabischen Großreich. Anfang des 16. Jahrhundert erreichte der Kaffee schließlich auch das Osmanische Reich und Istanbul, wo die Zubereitung ähnlich zu unserer heutigen Weise stattfand. Dort wurden die rohen, trockenen Bohnen geröstet, fein gemahlen und anschließend mehrfach in Wasser aufgekocht.  

Der nächste große Schritt in der Geschichte des Kaffees fand 1530 und 1532 statt als im Nahen Osten, genauer gesagt in Damaskus und Aleppo, die ersten Kaffeehäuser gegründet wurden. 

Allerdings hatten es damalige Kaffeeliebhaber im osmanischen Reich nicht leicht, denn unter Murad dem IV., dem Herrscher des osmanischen Reichs zu dieser Zeit, war Kaffee verboten. Es ging sogar so weit, dass weitere Kaffeehäuser abgerissen wurden und Kaffeetrinker verfolgt und bestraft wurden. An dieser Stelle können wir, als Kaffeeliebhaber, einmal kurz Dankbarkeit zeigen, dass wir für unsere Vorliebe für die kleinen Bohnen weder verfolgt noch bestraft werden. 

Ende des 16. Jahrhundert kam dann der Kaffee auch zu uns nach Bayern. Das haben wir einem Mediziner zu verdanken, der durch den Orient reiste, dort auf Kaffee stieß und dem Himmel sein Dank so begeistert davon war, dass er einiges mit zurückbrachte. Das erste deutsche Kaffeehaus wurde 1673 in Bremen gebaut. Nun war der Kaffee auch in Europa angekommen und es dauerte nicht lange, da wurden auch Kaffeehäuser in Venedig, London, Wien und Paris errichtet. Anschließend verbreiteten holländische und englische Seefahrer den Kaffee auf der ganzen Welt.  

Im Jahr 1750 stieg dann der Kaffeekonsum exponentiell an. Bis lange wurde der Kaffee in jedem „Haus“ selbstständig geröstet, doch das sollte sich schließlich durch die industrielle Produktion ändern. Vor allem in Südamerika wurde Kaffee in Massen auf Plantagen angepflanzt und durch die steigende Kaufkraft der Arbeiter stand Kaffee ab da an auch der breiten Masse zur Verfügung. Kaffeeplantage

Instantkaffee, wie wir Ihn heute kennen, wurde erstmals 1881 von einem Franzosen erfunden, der anschließend auch ein Patent angemeldet hat. 1938 hat dann Nestle sich dem Instantkaffeegewidmet und für die heutige Bekanntheit dessen gesorgt. 

Seit dem 20. Jahrhundert bis heute ist Brasilien die Nummer eins der Kaffeeproduktion, aber auch Vietnam und Kolumbien sind als Kaffeeanbauländer weit vorne mit dabei. Äthiopien, das Land der Kaffeebohne, wo alles seinen Anfang genommen hat, ist heute beim Kaffeeanbau auf dem 5. Platz. Man könnte also sagen, dass sich das Land über die Jahrhunderte hinweg tapfer geschlagen hat.  

Das war es zur Entwicklung und Entdeckung der Kaffeepflanze, wir hoffen wir konnten Sie mit dem Einblick in die Vergangenheit und die Geschichte des Kaffees begeistern. Haben Sie noch Fragen oder Anregungen dazu? Kennen Sie vielleicht andere Mythen oder Legenden zur Kaffeepflanze? Lassen Sie es uns gerne in Form eines Kommentars wissen. Bis zum nächsten Mal wünschen wir Ihnen einen angenehmen Kaffeegenuss. 

 
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